Die verrücktesten Datenunfälle aus dem Jahr 2015 – eine etwas andere Hitliste
Das Unwort „Datenverlust“ hat an sich keinerlei komödiantisches Potenzial. Eine Datenpanne kostet Geld, bringt Ärger, jede Menge Arbeit und Sorgen. Wäre da nicht die kleine unmenschliche Gemeinheit namens Schadenfreude, hätten wir alle beim Stichwort „Datenverlust“ nichts zu lachen. Doch glücklicherweise sind wir alle offensichtlich weniger gute Menschen als wir gerne wären und deshalb macht uns die Hitliste der skurrilsten Datenverluste auch in diesem Jahr wieder große Freude.
Popcorn auf den Schoß, zurücklehnen und tief durchatmen, heute wird auf der InfoBase die Schadenfreude zelebriert.
Wenn der Server ins Schwitzen kommt
Die Datenrettungsexperten von Kroll Ontrack liefern alle Jahre wieder, kurz vor Weihnachten, die lustigsten, unglücklichsten und traurigsten Fälle von Datenverlusten aus dem vergangenen Jahr.
Beim Schlusslicht der (S)hitliste handelt es sich um einen tragischen Fall von „Gut gedacht ist nicht gleich gut gemacht“. Bei Renovierungsarbeiten in einem kleinen deutschen Unternehmen, musste der Server aus Sicherheitsgründen in einen Übergangsraum umziehen. Ein Mitarbeiter der Firma hatte Sorgen, dass die Klimaanlage möglicherweise Staub von der Baustelle in das „Zwischenlager“ blasen könnte und stellte sie deshalb kurzerhand ab. Nach einem warmen Wochenende wunderten sich plötzlich die Mitarbeiter, weshalb sich niemand mehr am Server anmelden konnte. Schnell war klar, der Server wurde durch das Abstellen der Klima zwar vor Staub geschützt, starb aber im Gegenzug einen (wohl qualvollen) Hitzetod. Die Geschichte hat aber ein Happyend, denn Kroll Ontrack konnte 99 Prozent der Daten retten.
Wenn die Putzfee bösen Zauber bringt
Die Geschichte aus Norwegen liefert gleich doppelt Grund zur Schadenfreude. Ein Privatmann hatte bei seiner Festplatte einen Datenverlust erleiden müssen und brachte das demolierte Stück zur Datenrettung zu einem IT-Experten. Der schritt auch schnell zur Tat und begann damit die Festplatte auf ein Backup-Laufwerk zu klonen, doch er hatte nicht mit der Energie seiner Putzhilfe gerechnet. Beim Saubermachen fiel die Festplatte auf den Boden und hauchte endgültig ihre letzten Lebensgeister aus. Auch hier waren die Experten von Kroll Ontrack die Retter in der Not.
Teures Lehrgeld!
Manche müssen einen Fehler eben zweimal machen…. So offensichtlich auch ein Kunde aus Polen, der binnen kurzer Zeit ein RAID-Server mit 22 Laufwerken, gleich zwei Mal zu den Experten bringen musste. Das Laufwerk machte im Laufe des vergangenen Jahres die Grätsche, weshalb die Datenretter aktiv werden mussten – mit Erfolg, der Server lief wieder. Doch anstatt das defekte System auszutauschen, blieb alles beim Alten – und da das beim ersten Mal schon so „gut“ funktioniert hatte, wurde auch dieses Mal kein Backup gemacht. Es kam wie es kommen musste, der RAID-Server verabschiedete sich und die Datenretter mussten wieder aktiv werden. Bleibt abzuwarten, ob der Kunde die Hitliste auch im Jahr 2016 wieder erreicht….
Der Mörder war immer der Gärtner?
Ein gut gepflegter Garten ist der Männer liebstes Kind? Dumm nur, wenn bei der Gartenarbeit mehr unters Messer gerät als Pflanzen. Bei dem Versuch den heimischen Rasen zu mähen ist einem Briten sein Smartphone aus der Tasche und den Schneidemessern des Rasenmähers zum Opfer gefallen. Nachdem dem Handy ein neuer „Schnitt“ verpasst worden war, verweigerte dies verständlicherweise seinen Dienst. Letzten Endes konnten die Datenretter dem beleidigten Gerät aber dennoch alle wichtigen Daten des Kunden entlocken.
Weiterführende Informationen:
- Alle Daten weg und nun? Wie Datenrettung abläuft und was sie kostet
- Bei einem Datenverlust lieber gleich an die Profis wenden
- Heute schon gelacht? Die 10 kuriosesten Datendesaster aus 2014
© Sarah-Yasmin Fließ