Das sind die unsichersten Betriebssysteme
Das neue Jahr 2018 ist erst einige Wochen alt, doch es häufen sich schon die Schlagzeilen über Sicherheitslücken und Cyber-Risiken für Internetnutzer jeglicher Couleur. Weltweit schlagen IT-Experten Alarm, von Android bis z/OS bleibt kein Betriebssystem von den Hackangriffen verschont. Doch mit dem Erwerb welchen Systems kaufen sich Nutzer auch die größten Sicherheitsrisiken mit ein? Das Forschungsinstitut Statista hat die Risiken ausgewertet.
Welche Betriebssysteme sind am häufigsten betroffen?
Die Daten-Journalisten von Statista haben zusammengefasst, welche Betriebssysteme im vergangenen Jahr 2017 die meisten Sicherheitslücken aufwiesen. Die Auswertung zeigt deutlich, dass vor allem Android-Systeme Hackern ein leichtes Spiel bereitet haben. Das Betriebssystem aus der Google-Schmiede bietet mit 841 Sicherheitslücken mit Abstand das größte Angriffspotential laut Sicherheits-Ranking.
Linux, das Betriebssystem, dem die größte Sicherheitsgarantie nachgesagt wird, folgt auf Platz zwei: Mit 453 Angriffen hat Linux Kernel zwar nur etwa halb so viele Schwachstellen wie Android, schneidet im Ranking aber trotzdem überraschend schlecht ab.
Apples iOS landet auf Platz drei, mit 387 Sicherheitslücken – dicht gefolgt von macOS mit 299 Schwachstellen. Am „besten“ schneidet in der Studie Microsofts Windows 8.1 ab – dieses Betriebssystem wurde „nur“ 225 Mal gehackt.
Wie erklären sich die steigenden Angriffszahlen?
In den letzten zehn Jahren sind die Angriffszahlen drastisch gestiegen. Sicherheitsexperten machen dafür vor allem die zunehmende Komplexität der Programme verantwortlich. Die Faustregel scheint hier „Je komplexer das Programm, desto höher das Angriffsrisiko“ zu sein.
Außerdem werden die meisten Sicherheitslücken durch Updates geschlossen. Ältere und günstigere Android-Smartphones und – Tablets werden jedoch nur unzureichend mit neuen Updates versorgt, was großes Angriffspotential für Hacker bietet: Wer ein Jahr keine Sicherheitsupdates an seinem mobilen Endgerät vornimmt, hat damit den Nährboden für bis zu 800 Sicherheitslücken geschaffen. All diese Schlupflöcher in den Schutzmauern der Betriebssysteme sind bekannt – so haben Hacker leichtes Spiel…
Immer langsam mit den jungen Auswertungen!
Das Ergebnis der Statistik ist zunächst überraschend. Nach einem zweiten Blick auf die Auswertung lassen sich jedoch viele rote Ausrufezeichen durch Fragezeichen ersetzen:
Nur, weil viele Sicherheitslücken in den Systemen gefunden wurden, heißt das noch lange nicht, dass diese Systeme generell unsicher sind. In der Auswertung von Statista wurde nicht berücksichtigt, wie gravierend die Hackangriffe waren oder wie schwerwiegend die Probleme in den Betriebssystemen.
Unklar ist auch, warum alle Android-, iOS- und macOS-Versionen zusammengefasst dargestellt werden und die diversen Windows-Versionen separat. Nach einer Aufschlüsselung der t3n kommen alle Windows-Versionen zusammen auf 1.452 Sicherheitslücken, was Windows zum Sieger dieses wenig glorreichen Rennens machen würde.
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Android im Gegensatz zu iOS eine Open-Source-System-Plattform ist, bei der Sicherheitslücken von einer großen Entwickler-Community schneller entdeckt, dokumentiert und behoben werden können. Apples Betriebssysteme könnten eine ebenso große oder größere Zahl von Sicherheitslücken aufweisen, die lediglich nicht entdeckt oder nicht gemeldet wurden.
Bevor er also bei der Betrachtung der roten Balken in Panik ausbricht, sollte sich jeder Nutzer auch kritisch mit der Statistik auseinandersetzen. Was die Studie aber zweifelsohne richtig darstellt: Die Sicherheitsrisiken steigen, während sich die Entwickler immer größeren Anforderungen gegen Cybercrime ausgesetzt sehen und sich Unternehmen immer aufwendiger und kostspieliger vor Angriffen aus dem Netz schützen müssen.
Absicherung vor den Folgen der Internetkriminalität
Bis das erste angriffssichere Betriebssystem erfunden wird, werden sich Nutzer bei aller Vorsicht nie ganz vor Cyberangriffen schützen können. Außerdem werden sich in Zukunft die Hacker mit immer neuen Methoden und noch besser durchdachten Angriffen an das steigende Sicherheitsniveau der Betriebssysteme anpassen.
Ein Hack kann – je nach Ausmaß – nicht nur ärgerlich und kostspielig, sondern auch existenzbedrohend sein. Unternehmen und Freelancer sollten sich daher umfassend für den Fall eines Hackerangriffs absichern. Denn vor allem, wenn Kundendaten erbeutet werden, hat das nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern auch der Imageschaden ist nicht zu unterschätzen.
Die Berufshaftpflichtversicherungen über exali.de mit dem optionalen Zusatzbaustein Datenschutz- und Cyber-Eigenschaden-Deckung (DCD) sichern umfassend ab, wenn durch Hackerangriffe Ihr IT-System geschädigt wird. Neben dem finanziellen Schaden begleicht sie auch die Mehrkosten, die anfallen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten oder um einen Imageschaden einzudämmen.
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© Vanessa Materla – exali AG