Vorumsatzdeckung

Der Begriff „Vorumsatzdeckung“ kommt in den meisten Versicherungsbedingungen nicht direkt vor. Man versteht darunter, dass Tätigkeiten und Projekte, die vor Abschluss einer Berufshaftpflicht begonnen oder auch schon abgeschlossen wurden, über den Versicherungsvertrag mitversichert sind.

Dieser Punkt ist für viele wichtig, die nicht von Beginn ihrer Selbständigkeit oder Freiberuflichkeit an eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen haben.

In der Regel besteht für Verträge, denen die „Schadenereignistheorie“ zu Grunde liegt, eine Vorumsatzdeckung. Die Schadenereignistheorie besagt, dass Versicherungsschutz für Schadenfälle besteht, die im versicherten Zeitraum eingetreten sind und das unabhängig davon, wann die Leistungen erbracht wurden.

Beispielhafter Auszug aus den Berufshaftpflicht-Bedingungen:

„Der Versicherungsschutz umfasst alle während der Dauer des Versicherungsvertrags eintretenden Versicherungsfälle. (…). Versicherungsfall (…) ist das Schadenereignis, das die Schädigung eines Dritten oder des Versicherungsnehmers durch einen Personen-, Sach-, oder Vermögensschaden unmittelbar herbeiführt. Auf den Zeitpunkt der Schadenverursachung kommt es nicht an.“

Achtung: Vorumsätze nicht automatisch mitversichert

Es gibt viele Berufshaftpflichtangebote, welche die „Vorumsatzdeckung“ explizit ausschließen. Andere beschränken die Mitversicherung auf einen Zeitraum von 1 Jahr vor Vertragsbeginn. Wieder andere machen die Mitversicherung von der schriftlichen Dokumentation und dem Nachweis durch den Versicherungsnehmer abhängig, dass kein Mangel vor Inkrafttreten der Versicherung bekannt war.