Auf unsicherem Boden: Wohnhaus droht aufgrund von Statikfehlern einzustürzen!

Eine Textilfabrik in Bangladesch, ein Supermarkt in Lettland, eine Kongresshalle in Berlin oder das Kölner Stadtarchiv: All diese Gebäude fielen Bau- oder Konstruktionsfehlern zum Opfer und stürzten ein. Oftmals versagte die Statik – zu spät wurden Baumängel entdeckt. Einem Wohnhaus in Schwerin droht jetzt ein ähnliches Schicksal: Eine angrenzende Baugrube gefährdet die Standsicherheit des Hauses. Das Bauwerk droht in die drei Meter tiefe Grube hineinzurutschen. Warum das den zuständigen Architekten nicht mehr interessiert, dieser Fall aber für seine Berufskollegen heute noch brisant ist…

Hilfe, bevor die Erde unter den Füßen wegrutscht

In der Innenstadt der mecklenburgischen Hauptstadt Schwerin steht ein Wohnhaus, das nur von massiven Stützbalken aus Holz in Form gehalten wird. Der Grund: In einer Gebäudezeile wurde letztes Jahr ein Haus abgerissen. Die dadurch entstandene Lücke sollte demnächst durch den Bau eines neuen Wohnhauses geschlossen werden. Doch dazu wird es erstmal nicht kommen.

Schon zuvor hatten die Bewohner des mehrstöckigen Bauwerks tiefe Risse sowohl im Gebäudeinneren als auch auf der Fassade entdeckt und den Vermieter benachrichtigt. Bereits am nächsten Tag durften die Mieter ihre Wohnungen nicht mehr betreten, es drohte Einsturzgefahr!

Feuerwehr, THW, Statikexperten und eine Notevakuierung

Noch in der Nacht wurden Teile der Straße abgesperrt. Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und Experten der städtischen Bauaufsichtsbehörde rückten an, um mit einem Kran und massiven Holzgiebeln das Wohnhaus von der Baugrube aus vor dem drohenden Abrutschen zu retten. Aus Sicherheitsgründen mussten die Bewohner der direkt anliegenden Häuser ihre Wohnungen ebenfalls verlassen.

Wer eine Grube gräbt…

Die Ursache für die Risse in der Wand des Mehrfamilienhauses sei laut der Baubehörde auf statische Probleme zurückzuführen. Das Wohnhaus aus der Gründerzeit geriet durch das Fehlen des Nachbarhauses ins Wanken und würde nun, ohne die Giebelkonstruktion, in die Baugrube rutschen.

Die Folgen: Der rechte Gebäudeteil muss aufwändig saniert werden, um den abgesackten Giebel wieder auf Kurs zu bringen, das geplante Bauvorhaben zögert sich auf unbekannte Zeit hinaus und die Bewohner des Hauses dürfen erst in ihre Wohnungen zurückkehren, wenn es die Bauaufsicht genehmigt.

Mit Netz und doppeltem Boden gegen Statikfehler!

Die Suche nach einem Schuldigen läuft in diesem Fall ins Leere: Da das Haus aus der Gründerzeit stammt, kann der zuständige Architekt oder Statiker natürlich nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Aktuelle Fälle, die aufgrund ihrer katastrophalen Folgen traurige Berühmtheit erlangten, zeigen aber, dass auch moderne Bauwerke vor Statikfehlern nicht gefeit sind.

Anders als im Schweriner Fall werden dann die Architekten und zuständigen Bauingenieure für ihre Fehler belangt. Mit der Berufshaftpflichtversicherung für Architekten und Bauingenieure über exali.de schützen sich Architekten zeitgemäß bei Schäden durch fehlerhafte Berechnung der Statik, Fehler in der Bauplanung oder bei Baumängeln. Auch in Fällen, in denen  die Zuständigkeit nicht lückenlos aufgeklärt werden kann, können dem Architekten teure Schlammschlachten vor Gericht bevorstehen. Anwalts- und Gerichtskosten sind für solche Fälle dank des passiven Rechtschutzes abgedeckt, der in der Berufshaftpflicht für Architekten und Bauingenieure von vornherein enthalten ist.

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© Vanessa Materla – exali AG