GULP Stundensatzumfrage 2014: Wie viel Freiberufler aus IT & Engineering verdienen und was sie dafür leisten müssen
Die Ergebnisse der zweiten großen GULP Stundensatzumfrage sind da! Drei Monate waren Freiberufler und Selbstständige aus den Bereichen IT und Engineering dazu aufgerufen, an der web-weiten Befragung des Projektvermittlers teilzunehmen. Rund 2.046 Experten kamen der Bitte nach und lieferten umfassende Daten und Fakten zu ihrem Verdienst, ihrem Arbeitsaufwand für einzelne Projekte und vieles mehr – Infos über Gesetzmäßigkeiten auf dem Projektmarkt, die ein detailliertes Bild der beruflichen Situation von IT- und Engineering-Freiberuflern zeichnen. Damit ist die GULP Studie für alle interessant, die sich überlegen, den Schritt zur Selbstständigkeit zu wagen – aber auch für alle „alte Hasen“ im Projektgeschäft.
Nachdem wir bei exali.de bereits die Verbreitung der Umfrage viral unterstützt haben, möchten wir nun natürlich auch die Ergebnisse präsentieren. Schließlich sind die Erkenntnisse der Befragung bezüglich Honorarzahlungen, Projektdauer und Gewinnspanne auch für unsere Versicherten nützlich.
Rahmenbedingungen der GULP Stundensatzumfrage
Zwischen November 2013 und Februar 2014 war die web-weite Online-Umfrage auf gulp.de abrufbar. Mehr als 30 Fragen warteten auf die teilnehmenden Experten. Die Themen, für die sich der Projektvermittler dabei interessierte, waren unter anderen:
- aktuelle Beschäftigungslage
- Stundensatz (verlangt/tatsächlich erhalten, Veränderungen)
- Dauer von Einsätzen
- Umsatz und Gewinn
- Zufriedenheit mit der beruflichen Situation
- Soziodemografika
Die Erhebung wurde anonym durchgeführt und die Ergebnisse im Anschluss grafisch aufbereitet.
GULP-Studie: Die Ergebnisse auf einen Blick
Insgesamt sind die Ergebnisse der Umfrage sehr positiv. Die selbstständige Tätigkeit im IT- und Engineering-Bereich zahlt sich aus und macht allen Anscheins nach auch sehr zufrieden:
Honorare und Honorarentwicklung
- Der durchschnittliche Stundensatz eines IT-/Engineering-Selbstständigen liegt bei 80 Euro. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 79 Euro. Das ist zwar kein gewaltiger Anstieg, zeigt jedoch eine steigende Tendenz. Ein Drittel der Befragten arbeitet aktuell für weniger als 70 Euro pro Stunde, bei rund 16,8 Prozent sind es dagegen mehr als 100 Euro.
- Im Normalfall werden Stundensatzforderungen ohne Verhandlung akzeptiert (51,7 Prozent), 25,3 Prozent der Teilnehmer gaben an, Abweichungen bis zu fünf Euro akzeptieren zu müssen.
- Im Laufe der Zusammenarbeit mit einem Projektpartner ist es durchaus üblich, den Stundensatz zu erhöhen. Bei rund 79 Prozent der Freiberufler hat sich ihr Stundensatz während des Projektes verändert – davon waren 89,4 Prozent Steigerungen und nur 10,6 Prozent Reduzierungen.
Projektlaufzeiten und Aufwendungen
- Die Masse macht’s: Gute Stundensätze sind zwar schön – lohnen sich aber auch nur dann, wenn die Stundenarbeitszeit stimmt. Bei den Allermeisten tut sie das auch: Durchschnittlich 37 Stunden/Woche sind Freelancer für ein Projekt im Einsatz und kommen damit fast auf die Arbeitszeit eines Festangestellten.
- 11,7 Prozent der befragten IT-Freiberufler liegen mit einer Arbeitszeit von bis zu 20 Wochenstunden im Halbtages- oder Teilzeitbereich.
- Überdurchschnittlich viel arbeiten immerhin 25,9 Prozent. 40 bis 50 Stunden sind sie pro Woche im Einsatz.
- Der Einsatz erfolgt in erster Linie vor Ort beim Kunden: Fast die Hälfte der Auftragnehmer verbringt 100 Prozent der Projektarbeitszeit beim Kunden, nur 5,5 Prozent der Befragten hat gar keine Einsätze vor Ort.
- Im Durchschnitt verbringen Freiberufler 17,8 Tage des Monats mit dem Projekt, an 1,6 Tagen beschäftigen sie sich mit Buchhaltung & Co. und 1,4 Tage sind für Fort- und Weiterbildung reserviert.
Gründe für die Selbstständigkeit
- Warum macht sich jemand selbstständig? Jedenfalls nicht aus der Not heraus, wie die Umfrage zeigt: 93,6 Prozent der Teilnehmenden sind aus Überzeugung Freiberufler. Das wirkt sich auch auf die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation aus: Hier sind es 88,4 Prozent, die angeben, sehr zufrieden oder zufrieden zu sein.
- Mehr als zwei Drittel der Freiberufler wollen die Zufriedenheit auch nicht durch eine Festanstellung riskieren. Sie wollen selbstständig bleiben – auch dann, wenn eine Stellung zu guten Konditionen in einem Unternehmen winkt.
- Verständlich: Unterm Strich bleibt den Freiberuflern im IT-Bereich mehr Geld zum Leben übrig als den angestellten IT-Experten. Davon sind 78,9 Prozent der Befragten überzeugt.
- Die meisten IT-Freelancer sitzen der Studie zufolge übrigens in Bayern. Das können wir bei exali.de gut verstehen, schließlich sind auch wir hier heimisch :) Die gute Nachricht für alle Anderen: Unsere Versicherungen kann man ganz einfach übers Internet abschließen, deutschland- und österreichweit – und damit die Grundlage für eine erfolgreiche Selbstständigkeit schaffen :)
Weiterführende Informationen
- „Die Masse der kleinen Selbständigen kann viel erreichen“: Interview mit Christian Bussler vom VGSD
- Studie: Wie gut sind IT-/Engineering-Freelancer im Alter abgesichert?
- Mehr Projektanfragen erhalten: Wie können IT-Freiberufler ihr Profil optimieren?
- Manual für IT-Experten: Die 10-Punkte-Liste zur erfolgreichen Existenzgründung
© Nele Totzke – exali AG