Consulting-Branche unter der Lupe: Was bringt die Zukunft und sind Beraterjobs weiterhin lukrativ?

Wie sieht es aus auf dem Consultingmarkt? Wie bewältigt die Branche die Coronakrise? In welchen Bereichen verdienen Berater:innen am meisten und mit welchem Abschluss sind die Karrierechancen am höchsten? Die Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die Consultingbranche gibt es in diesem Artikel.

Consulting und Corona: Zweistelliges Wachstum nach der Krise?

Die Consultingbranche war in den letzten Jahren erfolgsverwöhnt, der Umsatz stieg stetig an. Laut Angaben des Bundesverbands der deutschen Unternehmensberater (BDU) lag der Branchenumsatz im Jahr 2019 bei 35,7 Milliarden Euro (2018: 33,8 Milliarden). Doch in der Coronakrise mussten auch Consultants Umsatz einbüßen. Im Interview mit dem Manager Magazin schätzen die Beraterexperten Dietmar Fink und Bianka Knoblach, dass der Markt insgesamt um etwa 4 Prozent zurückging.

Dabei kommt es jedoch auch auf das Spezialgebiet der Consultants an. „Eine Zweipersonen-Beratung, die etwa nur Autozulieferer als Kunden hat, ist sicherlich bedroht“, sagt Banka Knoblauch im Interview (Quelle: Manager Magazin). Den deutlichsten Rückgang verzeichne man in der Industrie, vor allem im Maschinen- und Anlagenbau. Wenig reduziert wurde dagegen bei öffentlichen Auftraggebern. Und es gibt sogar Branchen, die 2020 mehr Berater:innen konsultierten als vorher, nämlich der Handel und das Gesundheitswesen. Viel zu tun bekämen Consultants in den nächsten Jahren laut Einschätzung der Expert:innen wohl im Bereich der Restrukturierung, da viele Unternehmen durch die Coronakrise in Not geraten sind. Zudem haben viele Unternehmen durch die Pandemie gemerkt, dass sie die Digitalisierung vorantreiben müssen, auch hier besteht Beratungsbedarf.

Für die Zeit nach Corona prognostiziert Dietmar Fink im Manager Magazin erneutes Wachstum: „So lange Unternehmen halbwegs oberhalb einer betriebswirtschaftlichen Schwelle operieren, werden sie das mit Beratern tun. Und sobald die Welt sich von der Pandemie befreit hat, wird es sicher im Consulting wieder mit zweistelligem Wachstum weitergehen.“

Geschäftsklimaindex des BDU: Wie ist die Stimmung in der Consultingbranche?

Die Geschäftsklima-Befragung des BDU zeigt ein uneinheitliches Stimmungsbild. Die aktuelle Geschäftslage wird von großen Consultingunternehmen vergleichsweise positiv bewertet, nur jeder dritte Befragte liegt unter der Budgetplanung. Bei kleineren Beratungsunternehmen sind es jedoch 55 Prozent. Mitarbeiter:innen sollen bei den befragten Consultingfirmen aber nicht gekündigt werden (7 Prozent). Circa 40 Prozent der Teilnehmer:innen haben Kurzarbeit beantragt, 30 Prozent staatliche Soforthilfe. Bei IT-Beratungen liegt der Anteil viel niedriger, hier sind es nur 6 Prozent. Mut macht die Auftragslage: Mehr als die Hälfte gab an, dass aktuelle Projekte derzeit weiterlaufen und der Auftragsbestand mehr als zwei Monate ausreicht.

64.000 Euro Durchschnittsverdienst in der Consultingbranche

Durchschnittlich verdienen angestellte Consultants rund 64.000 Euro (Quelle: Stepstone Gehaltsatlas 2021). Sogar ohne abgeschlossenes Studium sind es noch circa 60.000 Euro. Damit belegen Unternehmensberater:innen Platz 4 unter den Top-Berufen 2021. Besonders lukrativ ist die Tätigkeit für Consultants in der Managementberatung, dort beträgt das Jahresgehalt durchschnittlich 78.300 Euro, im Change Management 72.700 Euro, im Bereich Regulatory Affairs (Zulassung neuer Produkte) circa 65.100 Euro und im Bereich Operations circa 62.800 Euro. Wie in den meisten Branchen gibt es auch im Consulting großen Nachholbedarf in Sachen Gleichberechtigung: Die Gender Pay Gap ist groß – Frauen verdienen durchschnittlich fast 10.000 Euro jährlich weniger als ihre männlichen Kollegen.

 

In welcher Branche verdienen Berater:innen am besten?

Betrachtet man die Branchen verdienen angestellte Berater:innen am meisten in der Energie- und Wasserversorgung/Entsorgung (durchschnittlich 69.700 Euro), gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau (69.500 Euro) sowie bei Versicherungen (69.400 Euro) und Banken (69.200). Wer in großen Beratungsfirmen wie McKinsey oder BCG anheuert, verdient erwartungsgemäß am besten: Bei mehr als 10.000 Angestellten sind es durchschnittlich 70.000 Euro, bei 500 bis 100 Mitarbeiter:innen 64.500 Euro und bei kleinen Beratungsfirmen mit bis zu zehn Mitarbeiter:innen 56.4000 Euro.

Kleinere Unternehmen können jedoch oft mit besseren Arbeitsbedingungen punkten. Außerdem wird von Kund:innen zunehmend Spezialisierung und Fachwissen gefordert, wodurch sich auch kleinere Consultingfirmen durchsetzen können.

Auch ein Umzug kann sich auf den Geldbeutel von Berater:innen auswirken: Die Top-Städte für Consultants sind München (Durchschnittsverdienst 69.300 Euro), Frankfurt am Main (69.200 Euro), Essen (68.900 Euro), Mannheim (68.700 Euro) und Stuttgart (68.300 Euro).

Welche Qualifikation macht Consultants zu Top-Verdiener:innen?

Neben Größe des Arbeitgebers, Branche, Spezialisierung und Standort spielt beim Verdienst eines Consultants natürlich seine/ihre Qualifikation eine große Rolle. Und hier gibt es eine Besonderheit: Am meisten verdienen Consultants mit einem Diplom einer Fachhochschule oder Hochschule (80.000 Euro), danach folgt das Universitäts-Diplom (77.900 Euro) und promovierte Consultants (76.700 Euro). Doch der Grund dafür liegt auf der Hand: „Diplomstudiengänge sind vor einiger Zeit ausgelaufen. Daher verfügen Menschen mit einem Diplom im Schnitt über mehr Berufserfahrung, womit zum Beispiel oft auch mehr Personalverantwortung einhergeht. Das spiegelt sich dann in den höheren durchschnittlichen Gehältern wider“, sagt André Schaefer, Gehalts-Experte bei Stepstone, gegenüber Business Insider.

Doch mit dem Abschluss ist es nicht getan, Berater:innen setzen auf Weiterbildung. Das spiegelt sich im Budget für Fortbildungen wider, hier liegen die Unternehmensberatungen weit vorne. Durchschnittlich 4.400 Euro pro Kopf und Jahr sind es laut BDU. Das ist das Vierfache gegenüber Firmen aus der Gesamtwirtschaft. Auch die Suche nach guten Mitarbeiter:innen lässt sich die Branche etwas kosten: 11.000 Euro beträgt der Recruitingaufwand über die gesamte Branche hinweg.

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