Patreon: Finanzielle Freiheit für Kreative?

Patreon gibt Kreativen wie unter anderem Podcaster:innen, Visual Artists, Blogger:innen oder Zeichner:innen die Möglichkeit, mit Ihrer Arbeit Geld zu verdienen. Wie? Mit Crowdfunding als Abonnement. Das Grundprinzip funktioniert so, dass Kreative für ihre veröffentlichten Werke von der Community bezahlt werden. Wie genau das funktioniert, welche Möglichkeiten die Plattform kreativen Freiberuflern bietet und welche Risiken es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Alle Infos zu Patreon in unserem Video

 
 

 

Was ist Patreon?

Wer eigene Werke – egal ob im Bereich Grafik/Design, Videogames, Texten, Musik oder Podcast – produziert, muss oft lange ohne Bezahlung auskommen. Genau hier will Patreon einspringen und es Künstler:innen ermöglichen, mit ihren Werken Geld zu verdienen. Im Prinzip funktioniert die Plattform wie Crowdfunding, nur eben als Abonnement. So finanzieren im Idealfall viele Gönner:innen (Patrons) kontinuierlich die Arbeit der Kreativen (Creators), die Ihre Werke über Patreon veröffentlichen.

Creators auf Patreon sind etwa:

Aber auch Online-Communitys, lokale Unternehmen (wie zum Beispiel Nachtclubs), gemeinnützige Organisationen und Verfasser:innen von Tutorials und Anleitungen aller Art, können Patreon nutzen.

 

Wie funktioniert Patreon?

Das Prinzip von Patreon ist recht einfach: Wer dort seine Werke veröffentlichen will, registriert sich und gestaltet dann eine eigene Patreon-Seite, auf der sie/er ihre/seine Arbeiten veröffentlicht. Die Seite ist später im Web aufrufbar, die kreativen Inhalte können aber nur die Patrons sehen, die den entsprechenden Account fördern. Wer kein Patron ist, sieht nur die Beschreibung und die angebotenen Abo-Modelle der/des jeweiligen Künstler:in. Die Anmeldung und Erstellung einer eigenen Patreon-Seite sind komplett kostenlos. Kreative zahlen erst etwas, wenn Sie auch Umsatz durch Ihre Unterstützer:innen generieren.

Lässt sich Patreon kostenlos nutzen?

Wie bereits geschrieben: Die Erstellung einer Patreon-Seite und das Veröffentlichen von Inhalten ist für Kreative kostenlos. Die Plattform behält aber eine Provision ein, wenn Patrons Sie unterstützen. Die Höhe der Provision richtet sich danach, welchen der drei verfügbaren Pläne Sie als Creator nutzen:

Lite

Lite ist sozusagen der „Basis-Plan“ für Patreon. Hier behält die Plattform 5 Prozent ihrer monatlichen Einnahmen, plus Zahlungsabwicklung ein und Sie erhalten dafür eine gehostete Patreon-Seite, Zugang zu Workshops und Kommunikationstools.

Pro

Pro bietet Ihnen zusätzlich zu den in Lite enthaltenen Tools weitere Vorteile wie:

Dafür behält Patreon 7 Prozent Ihrer monatlichen Einnahmen ein.

Premium

Premium behält 12 Prozent Ihrer monatlichen Einnahmen über Patreon ein, Sie erhalten dazu zusätzlich zu allen Inhalten aus Pro auch noch eine:n persönliche:n Partner-Manager:in, die Möglichkeit Fan-Artikel für eine Mitgliedschaft anzubieten und Konten für Teams.

Weitere Gebühren

Generell fallen bei Patreon neben der Provision auch Gebühren für die Zahlungsabwicklung an. Dabei geht es um die Kosten, die Patreon für den Transfer der Gelder der Unterstützer:innen auf das Patreon-Guthaben erhebt. Weitere Gebühren sind Auszahlungsgebühren – wenn Sie Ihr Patreon-Guthaben auf Ihr Bank- oder PayPal-Konto überweisen – und Umrechnungsgebühren. Letztere treten auf, wenn Sie Geld in einer anderen als von Ihnen auf der Seite festgelegten Währung erhalten – zum Beispiel US-Dollar statt Euro. Patreon berechnet Kreativen dabei eine pauschale Währungsumrechnungsgebühr in Höhe von 2,5 Prozent.

 

So starten Sie als Kreative:r auf Patreon

Um Patreon nutzen zu können – egal ob als Creator oder Patron – brauchen Sie zunächst ein Konto. Danach geht es dann auch schon los mit dem Einrichten einer eigenen Patreon-Seite. Jede:r der die Plattform als Creator nutzen möchte, bekommt eine eigene Unterseite auf Patreon, die sich später auch in sozialen Netzwerken oder der eigenen Webseite einbauen lässt. Um Anfänger:innen den Einstieg zu erleichtern, bietet die Plattform Starter-Kits. Hier können Sie auswählen, welche Inhalte Sie bieten und erhalten gleich einige Voreinstellung für Ihre Seite.

Das Erstellen einer Patreon-Seite

Ihre Patreon-Seite ist gleichzeitig auch Ihr Aushängeschild für Ihre Community. Hier veröffentlichen Sie Inhalte, die nur Ihre Unterstützer:innen sehen können. Patreon stellt Ihnen hierfür ein eigenes CMS zur Verfügung, auf dem Sie Folgendes einstellen können:

Grundlagen:

Hier legen Sie fest, was die Welt außerhalb von Patreon von Ihrer Seite sehen kann, wie:

Level

Level bezeichnet die Vorteile, die Ihre Unterstützer:innen erhalten, abhängig davon, wie viel Geld Sie Ihnen monatlich bezahlen. Sie können hier festlegen:

Abgesehen Mindestpreis für das niedrigste Level, haben Sie hier die volle Freiheit. Sie können die Preise, die Anzahl und auch die Vorteile komplett selbst auswählen. Es gibt sogar die Möglichkeit, die Anzahl der Unterstützer:innen für ein Level begrenzen und so die Mitgliedschaft noch exklusiver gestalten.

Merch

Hier können Sie Ihrer Community exklusive Inhalte zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel Fan-Artikel oder auch digitale Inhalte (zum Beispiel eine exklusive Podcast-Folge oder ein bisher unveröffentlichtes Artwork).

Bezahlung

Unter diesem Punkt legen Sie fest, wie Ihre Unterstützer:innen Sie bezahlen können. Dabei stehen zwei Optionen zur Auswahl: Monatlich oder auch per Kreation, also für jedes veröffentlichte Werk.

Seiteneinstellungen

In den Seiteneinstellungen fragt Patreon zunächst nach Ihrem gesetzlichen Vor- und Nachnamen, so wie Ihrem Wohnsitz (beziehungsweise den Ihres Business). Dazu können Sie außerdem die auf Ihrer Patreon-Seite verwendeten Farben einstellen und festlegen, ob Ihre Unterstützer:innen Ihre Einnahmen sehen sollen und ob die Account-Namen Ihrer Patrons sichtbar sein sollen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, Ihre Geschäftsadresse (falls vorhanden) zu hinterlegen und die Profile Ihrer sozialen Netzwerke zu verbinden.

Erweitert

Hier lassen sich noch zusätzliche Funktionen einstellen, wie:

 

Wie lässt sich mit Patreon Geld verdienen?

Nun, die einfache Antwort darauf lautet: Je mehr Patrons Sie haben, desto mehr Geld verdienen Sie. Jede:r der ein soziales Netzwerk, eine Webseite oder einen Onlineshop für sein Business nutzt weiß aber, dass es ganz so einfach dann doch nicht ist. Generell gilt: Um Unterstützer:innen zu gewinnen, müssen Sie die Welt erst einmal wissen lassen, dass es Sie und/oder Ihr Business und/oder Ihre Werke gibt. Wer bereits eine eigene Webseite, einen Blog und/oder einen Onlineshop, sowie eine Community in einem oder mehreren sozialen Netzwerken hat, ist hier natürlich im Vorteil, denn Sie können Patreon in Social Media und auch ihren Webseiten einbinden.

Wer selbst noch über keine Profile in sozialen Netzwerken verfügt oder nur Profile mit einer kleinen Reichweite besitzt, tut sich natürlich schwerer, potenzielle Unterstützer:innen für Patreon zu finden. Anders als Social-Media-Plattformen ist die Community bei Patreon nicht darauf ausgelegt, als gesamtes Netzwerk zu wachsen, sondern eben nur die einzelnen Seiten. Das bedeutet: Nutzer:innen besuchen in der Regel nicht Patreon, sondern Patreon/[Creator]. Damit Ihre Patreon-Seite wachsen und an Reichweite gewinnen kann, müssen also auch Ihre anderen Kanäle mitwachsen. Alternativ gibt es natürlich auch die Möglichkeit, über SEA-Maßnahmen und bezahlte Werbung in sozialen Netzwerken auf Ihr Patreon-Profil aufmerksam zu machen. Allerdings müssen Sie dann aufpassen, dass Ihre Einnahmen über die Plattform nicht sofort zu Ausgaben werden.

Patreon im deutschsprachigen Raum

Wer seine Inhalte nur auf Deutsch verbreitet, hat das zusätzliche Problem, dass sich das Patreon-Konzept im deutschsprachigen Raum noch nicht so ganz durchgesetzt hat. Zwar finden sich laut Patreon etwa acht Millionen Unterstützer:innen auf der Plattform – die meisten davon kommen aber aus Amerika. Daher könnte es sinnvoll sein, sich zu überlegen, ob sich Ihre Marke auch international gestalten lässt – das geht natürlich je nach Medium besser (Zeichnungen, Bilder, Musik etc.) oder schlechter (Texte, Podcasts etc.). Zudem kommt bei Einnahmen von ausländischen Währungen noch die bereits erwähnte Umrechnungspauschale in Höhe von 2,5 Prozent dazu.

Alle Infos über Patreon in unserem Video

 
 

 

Risiken: Das sollten Sie bei der Nutzung von Patreon beachten

Patreon selbst bietet verschiedene Funktionen – darunter zum Beispiel eine Zielgruppen-Analyse, mit Google Analytics, sowie das Versenden von Nachrichten an unterschiedliche Nutzergruppen. Wenn Sie diese Funktionen nutzen, müssen Sie darauf achten, dass Ihre Patreon-Seite DSGVO-konform ist. Sie brauchen also zumindest eine Datenschutzerklärung und ein Impressum. Wenn Sie Ihren Unterstützer:innen einen Newsletter bieten, muss die Anmeldung über ein Double-Opt-in-Verfahren erfolgen.

Tipp:

Nicht nur die Zahl, auch die Höhe der DSGVO-Strafen nahm in den letzten Jahren stetig zu. 2021 war sogar das Jahr mit den bisher höchsten Bußgeldern für Datenschutzverstöße. Wieso und wie Sie sich absichern können, erfahren Sie in diesem Artikel: Datenschutz: 2021 ist das Jahr mit den bisher höchsten Bußgeldern

Zudem ist es wichtig, dass Sie an den Inhalten, die Sie über Patreon veröffentlichen, auch die Rechte besitzen. Das betrifft zum Beispiel Songs oder Töne, Videoeffekte, grafische Effekte, Bilder und so weiter. Stellen Sie immer sicher, dass Sie die Rechte an Inhalten besitzen, die Sie nicht selbst kreiert haben, andernfalls könnte Ihnen eine Abmahnung wegen Verletzung des Urheberrechts ins Haus flattern.

Kreatives Business bestens abgesichert

Patreon bietet kreativen Freelancer:innen, die sich auf Ihre eigenen Werke konzentrieren wollen, sicher eine gute Möglichkeit, für diese auch bezahlt zu werden. Damit Sie sich vollkommen auf das Erstellen von Inhalten und den Aufbau einer Community konzentrieren können, sichert Sie die Media-Haftpflicht über exali gegen Risiken wie Abmahnungen wegen Rechtsverletzungen (zum Beispiel Urheberrecht, Markenrecht oder Persönlichkeitsrecht), sowie DSGVO-Verstöße und weitere ab.

Sicherheit auch im Regressfall

Die Media-Haftpflicht deckt Sie ebenfalls im Regress: Also wenn Sie nicht Ihre eigenen Werke auf Patreon vermarkten, sondern als Dienstleister:in Patreon-Seiten für Ihre Kundinnen und Kunden erstellen und diese durch einen der genannten Risiken einen Schaden erleiden. Hinweis: Regress bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Kundinnen beziehungsweise Kunden Sie für den durch sie verursachten Schaden in Haftung nehmen.

Im Schadenfall übernimmt der Versicherer dank des integrierten passiven Rechtsschutzes die Klärung der Schuldfrage. Berechtigte Forderungen werden vom Versicherer übernommen und unberechtigte in Ihrem Namen abgewehrt. Sie können unsere Media-Haftpflichtversicherung innerhalb weniger Minuten ganz einfach online abschließen. Bei Fragen stehen Ihnen unsere Kundenbetreuer:innen  gerne zur Verfügung – ganz ohne Call-Center oder Warteschleifen. Sie erreichen die exali Kundenbetreuung von Montag bis Freitag 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter der +49 (0)821 / 80 99 46 – 0.

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