Servercrash: 100.000 Euro Schadenersatzforderung nach Datenverlust

Von der kleinen Fehlermeldung bis hin tiefgreifenden Systemproblemen: IT-Expertinnen und -Experten tragen große Verantwortung für die Hard- und Software ihrer Kundschaft. In diesem echten Schadenfall kam es jedoch zum Äußersten und sämtliche Systeme quittierten durch die Verkettung äußerst unglücklicher Umstände den Dienst. Das forderte die ganze Expertise eines über exali versicherten IT-Dienstleisters…

Der Schadenfall im Video:

 
 

 

Von der Fehlermeldung zum Servercrash

Das Bearbeiten kleiner Fehlermeldungen gehört zum Tagesgeschäft von IT-Dienstleister:innen. Auch für einen über exali versicherten IT-Spezialist, der mit seinem Full-Service-Angebot für die gesamte  IT-Infrastruktur eines Unternehmens verantwortlich war, begann der Tag mit der Fehlermeldung im System seines Kunden. Der IT-Dienstleister startete daraufhin routiniert einige Dienste neu – das Problem schien damit gelöst.

Ein paar darauffolgende Tests zeichneten jedoch ein anderes Bild: Es stellte sich heraus, dass das Problem deutlich umfassender war, als der anfänglich vermutete Anwendungsfehler. Daher begab der IT-Spezialist sich umgehend mit seinem Team im Serverzentrum auf Fehlersuche.

Tipp:

Dass selbst vermeintliche Routinearbeiten zu einem Desaster führen können, zeigt auch der Artikel Datenverlust nach Sicherheitsupdate – ein echter exali Schadenfall.

Servercrash durch fatale Kettenreaktion

Für diese Maßnahme war es höchste Zeit, denn inzwischen traten im Zusammenhang mit dem Server immer mehr fehlerhafte Prozesse auf. Nach intensiver Suche stieß der IT-Dienstleister schließlich auf die Ursache des Problems: Ein Defekt an den Speicherplatten des Servers hatte die Datenduplizierung gestört, sodass sich die Dateien nicht mehr richtig auslesen ließen. Folgerichtig tauschte das Team die defekten Komponenten aus und spielte das vorhandene Backup ein – leider stellte sich auch das nur als vorübergehende Fehlerbehebung heraus

Einige Tage später zeigte sich, dass das Daten-Backup unbrauchbar war. Gleich eine ganze Reihe verschiedener Defekte hatte dafür gesorgt, dass die Sicherungsverzeichnisse mit Datenmüll überschüttet und schließlich vollkommen zerstört wurden. Damit nicht genug hatte der Austausch der defekten Komponenten einen Kurzschluss verursacht, dem auch die MFT-Komponente (Managed File Transfer) zum Opfer fiel. Letztere sichert den elektronischen Datenaustausch im Unternehmen und ist damit von elementarer Wichtigkeit für die funktionsfähige IT-Infrastruktur. Das korrekte Auslesen der Daten war damit erneut unmöglich.

Kompletter Datenverlust

Nachdem sein Kunde nun bereits mehrere Tage ohne funktionierende Hard- und Software dastand, gelangte der IT-Dienstleister zu dem Schluss, dass weitere Kräfte vonnöten waren, um das Problem zu lösen. So übergab er die beschädigten Datenträger an eine Datenrettungsfirma in der Hoffnung, die verlorenen Dateien ließen sich wiederherstellen. Statt der Rettung, brachten diese Bemühungen aber das endgültige Aus, denn den Datenretter:innen unterlief bei ihren Bemühungen ein fataler Fehler und die Datensätze waren endgültig verloren.

Dem Unternehmen, das der IT-Spezialist betreute, war durch den Verlust der Daten und mangels funktionierender IT-Systeme nun in einer sehr prekären Situation und ein nicht unerheblicher Schaden entstanden. Daher ergab sich die naheliegende Frage: Wer ist hier verantwortlich?

Auch im Worst Case abgesichert

Die IT-Haftpflichtversicherung über exali schützt freiberufliche IT-Expertinnen und -Experten vor den finanziellen Konsequenzen beruflicher Versäumnisse – auch im Fall von Systemfehlern oder dem Komplettverlust von Daten. Im Schadenfall prüft Versicherer die an Sie gestellten Ansprüche auf Ihre Richtigkeit, begleicht gerechtfertigte Forderungen und wehrt unberechtigte Ansprüche in Ihrem Namen ab. So können Sie sich voll und ganz auf das Wichtigste in Ihrem Business konzentrieren, Ihre Kundinnen und Kunden.

100.000 Euro Schadenersatzforderung

Ohne funktionierende Hard- und Software konnte das Unternehmen nur eingeschränkt arbeiten und war kurzzeitig sogar gezwungen, eine Ersatzinfrastruktur für ihre IT anzumieten. Besonders fatal war allerdings der Verlust sämtlicher Daten. Diese musste die Belegschaft von Hand nachpflegen, sobald das IT-System wieder korrekt aufgesetzt war. So bezifferte die Firma den angerichteten Schaden auf rund 100.000 Euro, die sie nun vom IT-Dienstleister zurückforderte.

Tipp:

Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, was eine Berufshaftpflicht im Schadenfall konkret leistet, hilft Ihnen der Artikel Was macht eine Berufshaftpflicht im Schadenfall?

Dieser hatte glücklicherweise eine IT-Haftpflichtversicherung über exali abgeschlossen, sodass er diese hohe Summe nicht allein stemmen musste. Die Versicherungsprofis von exali prüften den Fall sorgfältig und leiteten ihn anschließend an den Versicherer weiter, der nicht nur für die berechtigten Forderungen der geschädigten Firma aufkam, sondern auch eine zweite Datenrettungsfirma beauftragte, um den Sachverhalt vollständig aufzuklären. So bleibt dem IT-Dienstleister zwar die Erinnerung an einen nervenaufreibenden Fall, doch dank passender Absicherung blieb die Existenz seines Business gesichert.