Ungewollte Löschaktion im Serverraum – ein echter exali Schadenfall
Panne bei der Reinigung der Serverräume
In Räumen, in denen viele Rechner stehen, sammelt sich meist schnell viel Staub. Deshalb ist es wichtig, diese Räumlichkeiten regelmäßig zu reinigen. Ein über exali versichertes Unternehmen, das ein Rechenzentrum in Frankfurt betreibt, wollte diese Reinigungsarbeiten in den angemieteten Serverräumen kurzerhand selbst durchführen.
Woran dabei leider nicht gedacht wurde: Die Räumlichkeiten waren mit einer für derartige Einsatzbereiche üblichen Löschanlage ausgestattet – befüllt mit einem teuren Edelgas. Leider dachte niemand daran, die Anlage vor der Putzaktion zu deaktivieren und so interpretierten die Sensoren den aufgewirbelten Staub falsch und lösten den Alarm aus. Das Ergebnis: 80.000 Euro für die Auffüllung der Löschanlage und 250 Euro für den unnötigen Einsatz der Feuerwehr, die nach dem ausgelösten Alarm ebenfalls vor Ort erschien.
Business-Risiko Sachschaden
Diese missglückte Putzaktion zeigt, wie schnell im Betriebsalltag aus einer kleinen Unachtsamkeit ein sehr teurer Schadenfall – in diesem Fall ein Sachschaden – werden kann. Gerade im IT-Bereich kommen zwar Vermögensschäden deutlich häufiger vor als die Beschädigung von fremden Eigentum, doch wenn es passiert ist es umso ärgerlicher. Dann ist es gut, abgesichert zu sein. Das gleiche gilt übrigens auch für Personenschäden – also Schäden, bei denen Menschen direkt zu Schaden kommen. Doch auch das kann passieren, wie dieser echte exali Schadenfall zeigt, in dem eine Sängerin durch einen Programmierfehler fünf Meter in die Tiefe stürzte.
Mietsachschaden
Aus versicherungsrechtlicher Sicht handelt es sich bei dem Sachschaden im Serverraum um einen Mietsachschaden. Darunter verstehen Versicherungsexpertinnen und Versicherungsexperten Schäden, die von den versicherten Personen oder Unternehmen an angemieteten Gebäuden beziehungsweise Räumlichkeiten verursacht wurden.
Büro- und Betriebshaftpflicht
Haben Sie eine Berufshaftpflichtversicherung über exali abgeschlossen, ist die Büro- und Betriebshaftpflicht bereits in Ihre Versicherung integriert. Sie deckt unter Anderem Schäden ab, die ein Unternehmen an gemieteten Gebäuden bzw. Räumlichkeiten verursacht. Daher kommt eine IT-Versicherung prinzipiell für Schäden auf, die der Versicherungsnehmer einem Dritten (in diesem Fall dem Eigentümer des Rechenzentrums) zufügt.
Wäre der Rechenzentrumsbetreiber Eigentümer der Räumlichkeiten gewesen, hätte es sich um einen Eigenschaden gehandelt. Dieser wäre dann nicht versichert.
Sachschäden in der IT-Haftpflicht
In den bisher auf bei exali dargestellten Fällen war meist ein Vermögensschaden die Folge eines Fehlers. Doch wie dieses Beispiel zeigt, darf die Absicherung von Sachschäden nicht außer Acht gelassen werden – auch wenn Vermögensschäden zum Beispiel durch einen technischen Ausfall des Rechenzentrums oder die Nichteinhaltung von Service Level Agreements naheliegender erscheinen.
Sachschäden und Mietsachschäden sind in der Regel über eine IT Betriebshaftpflicht als separater Vertrag (in Ergänzung zur Vermögensschadenhaftpflicht) oder als integraler Baustein in der IT-Versicherung / IT-Haftpflicht enthalten.
Folgende weitere Risiken sind durch eine IT-Versicherung versicherbar:
1. Leistungs- und Dienstleistungsrisiken (meist Vermögensschäden)
2. Personen- und Sachschäden
3. Rechtsschutzkosten
4. Risiken aus Projektverträgen
5. Eigenschäden
Manche IT-Versicherer limitieren die für Sachschäden zur Verfügung stehende Versicherungssumme speziell für Mietsachschäden. Man spricht dann von einem Sublimit. Da zum Beispiel durch einen Brand sehr hohe Schäden an Gebäuden und Räumlichkeiten entstehen können, sollten alle IT-Unternehmen, die Facilities angemietet haben, auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme achten.
Am Ende kam die IT-Haftpflicht für den Schaden auf
Die Betreiber des Rechenzentrums hatten eine IT-Haftpflichtversicherung über exali mit einer integrierten Sachschadendeckung abgeschlossen und blieben dadurch nicht auf den Kosten von 80.000 Euro sitzen. Der Frühjahrsputz im Serverraum ging also glimpflich für das Rechenzentrum aus.