6 Tipps zur Kundenakquise für Freelancer
Tipp 1: Neukundengewinnung mit Strategie
Damit Ihre Kundenakquise Erfolg hat, sollten Sie eine Strategie festlegen und klare Ziele definieren. Möchten Sie neue Märkte erschließen? Oder wollen Sie Interessierte für ein neues Produkt gewinnen? Was immer Sie sich vornehmen: Ihr Ziele sollten spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sein (SMART-Methode).
Denken Sie als nächstes an Ihre Zielgruppe. Wer sind Ihre Kundinnen und Kunden? Vor welchen Herausforderungen stehen sie und wie kann Ihr Angebot dabei helfen? Seien Sie sich dabei auch darüber bewusst, über welches Budget Ihre Zielgruppe verfügt.
Zeigen Sie außerdem regelmäßig Präsenz. Erarbeiten Sie sich einen Expertenstatus, lösen Sie Probleme Ihrer Zielgruppe und bauen Sie Vertrauen auf. Stellen Sie dafür auch kostenlosen Content zur Verfügung und platzieren Sie ihn dort, wo sich Ihre Zielgruppe regelmäßig aufhält.
Bei der Neukundengewinnung haben Sie das Ziel mit einem Abschluss noch nicht erreicht. Bemühen Sie sich um eine langfristige Beziehung. So sparen Sie Kosten und sichern Ihre Umsätze langfristig. Prüfen Sie Ihren Prozess zur Kundenakquise regelmäßig. Ist eine Maßnahme nicht mehr profitabel, müssen Sie Anpassungen vornehmen. Dazu gehört auch, Ihre Erfolge oder Misserfolge, mit technischer Unterstützung zu messen. Im Idealfall gehen Sie nach der erfolgreichen Kundenakquise nahtlos zur Kundenbindung über – so ziehen Sie den größten Nutzen aus Ihrem Aufwand.
Tipp 2: Eigener Webauftritt als digitale Visitenkarte
Sie müssen online gefunden werden. Der erste Schritt dazu ist die Erstellung einer Website. Wie umfangreich diese sein sollte, hängt von der Branche ab. Für Freelancer, die im Bereich Webdesign, Videoproduktion oder Grafikdesign tätig sind, ist die Website zugleich ein Aushängeschild für ihr Können. Im IT-Bereich kann das Design dagegen auch schlicht sein.
Diese 5 Grundlagen sollten Sie als Freelancer kennen, wenn Sie Ihre eigene Website erstellen möchten.
Grundlagen für die eigene Website
Diese Basics sollten Sie beim Erstellen Ihrer Website beachten:
Sinnvolle Domain
Um nachvollziehbar zu sein, verwenden Sie den eigenen Namen (jessica-maier.de) oder eine Kombination aus Ihrem Namen und Ihrem Angebot (jessica-maier-webdesign.de oder maier-webdesign.de). Wer lokal arbeitet, kann auch den Ort hinzufügen – dies ist sinnvoll, wenn Ihr Angebot nicht nur digital ist (personaltraining-augsburg.de).
Wenn Sie eine Domain erstellen, sollten Sie prüfen, ob diese überhaupt verfügbar ist. Wie Sie das machen und welche Risiken Sie dabei im Blick haben sollten, fasst dieser Artikel zusammen: Domainregistrierung - das ist rechtlich zu beachten.
Die Navigation Ihrer Website
Eine gute Navigation ist die Grundlage für jede Website:
- Wie wollen Sie Interessierte ansprechen?
- Welche Informationen sind besonders wichtig?
- Wie sollen potenzielle Kundinnen und Kunden mit Ihnen in Kontakt treten?
Erstellung der Website
Wer wenig oder keine Erfahrungen mit dem Erstellen von Websiten hat, sollte sich professionelle Unterstützung holen. Für alle, die zumindest Erfahrung mit CMS oder Baukasten-Systemen haben, empfehlen sich Systeme wie Jimdo oder Wordpress. Ein großer Vorteil von Wordpress liegt darin, dass das Menü relativ intuitiv und das CMS mit verschiedenen Plugins kompatibel ist. Im Zweifelsfall sollten Sie mit einem Webdesigner zusammenarbeiten.
Rechtssichere Website
Seit Einführung der DSGVO gibt es einige Anforderungen, die Ihre Website erfüllen muss:
- Technische Anforderungen wie das SSL-Zertifikat, Privacy by Design und Privacy by Default
- DSGVO-konformes Impressum
- DSGVO-konforme Datenschutzerklärung
- DSGVO-konformer Kontaktmöglichkeiten
- Auftragsverarbeitung gemäß DSGVO
Welche rechtlichen Stolperfallen eine Website enthalten kann, erfahren Sie in diesem Artikel: Die Top 5 Abmahnrisiken auf der eigenen Website
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Wenn Sie eine Website haben, soll ihre Zielgruppe die auch finden. Beachten Sie dafür die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung:
- Keyword-Recherche: Welche Schlagworte sind für Ihr Business relevant? Überlegen Sie, auf welche Keywords Sie ranken wollen. Bauen Sie passende, nutzerfreundliche Zielseiten, die bestmöglich zu der jeweiligen Suchanfrage passen. Ein Thema pro Seite genügt.
- Aufbau: Statten Sie Ihre Texte mit Hauptüberschriften (H1), Zwischenüberschriften (H2 – H4), Absätzen und Querverweisen (Links) zu anderen Seiten Ihrer Website aus. Pflegen Sie auch Meta Title sowie die Description und sorgen Sie für eine sinnvolle URL-Struktur.
- Bilder mit Bildbeschreibung und Alt-Titel: Nutzen Sie für alle Bilder, die Sie auf Ihrer Website einbinden Alt-Titel und eine Bildbeschreibung.
- Technik: Machen Sie sich auch mit diesem Aspekt einer Website vertraut. Dazu gehören Strategien wie mobile first und der Fokus auf schnelle Ladezeiten.
- Content: Google bewertet Websiten, die eine Kombination aus Bild, Text und Videos verwenden, positiv.
- Backlinks: Damit sind Verlinkungen von externen Websiten zu Ihrer gemeint. Google bewertet Verlinkungen in Blogs oder Fachartikeln deutlich besser, als eine Logo-Linkeinbindung im Footer.
SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Pflegen Sie Ihre Website regelmäßig und passen Sie Ihren Onlineauftritt immer wieder an aktuelle Gegebenheiten an. Um Ihre Bemühungen zu überwachen, können Sie die Search Console von Google verwenden.
SEO-Profi Lisa Augustin hat in einem Gastbeitrag für den Blog von exali-Gründer Ralph Günther ausgeführt, welche SEO-Grundlagen Sie kennen sollten: 6 SEO Tipps
Portfolio oder Kundenreferenzen
Stellen Sie auf Ihrer Website ein Portfolio (vor allem, wenn Sie in einem kreativen Bereich arbeiten) beziehungsweise Referenzen von vergangenen Projekten (eher IT-Freelancer oder Consultants) vor. Auch Case Studies oder Zitate von zufriedenen Kundinnen oder Kunden sorgen für Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Aber Achtung: Nutzen Sie vergangene Projekte nie ohne Zustimmung Ihrer Kundschaft – denn auch wenn Sie ein Werk erstellt haben, liegen die Nutzungsrechte doch bei Ihren Kundinnen oder Kunden. Was Sie beim Thema Kundenreferenzen generell beachten sollten, erfahren Sie in folgendem Artikel: Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!
Tipp 3: Nutzen Sie Freelancer-Portale zur Projektakquise
Ein guter Weg, neue Projekte zu finden, sind Freelancer-Portale. Die Vorgehensweise ist dabei meist einfach:
1. Melden Sie bei dem jeweiligen Portal an.
2. Erstellen Sie ein Profil mit den wichtigsten Daten zu Ihrem Business.
3. Mit Ihrem Profil sind Sie für potenzielle Kundschaft sichtbar und können Anfragen für
eine Zusammenarbeit erhalten.
4. Alternativ bieten manche Portale Marktplätze an, auf denen Sie Informationen zu
ausgeschriebenen Angeboten erhalten oder selbst ein Angebot abgeben können.
Nick Oestreich vom Freelancer-Netzwerk Uplink sprach mit uns im Interview darüber, worauf es bei der Projektbewerbung wirklich ankommt: Bewerbungs-Tipps für Freelancer – so überzeugen Sie bei Projektbewerbungen.
Tipp 4: Bauen Sie sich ein Netzwerk auf!
Networking trägt zum Erfolg Ihres Business bei! Es gibt Ihnen die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen – denn andere Freelancer stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Sie. Auch ergeben sich Aufträge über Kontakte in Ihrem Netzwerk. Wie Sie Ihr Netzwerk auf- und ausbauen, hängt vor allem davon ab, welcher Typ Mensch Sie sind. Einigen fällt es leicht, auf einer Veranstaltung mit anderen ins Gespräch zu kommen, andere fühlen sich bei einem Austausch in Businessplattformen, Foren oder sozialen Netzwerken wohler.
Online und offline gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Networking.
Folgende Möglichkeiten eignen sich gut, um das eigene Netzwerk aus- und aufzubauen:
- Freelancer-Treffen: Netzwerke und Vereine veranstalten regelmäßig Meet-Ups. Auch über Businessplattformen wie LinkedIn oder Xing werden Treffen organisiert.
- Veranstaltungen: Branchenrelevante Events bieten eine gute Möglichkeit, um andere Freelancer und potenzielle Kundschaft zu treffen.
- Social Media: Soziale Netzwerke erhöhen die Sichtbarkeit Ihres Business online. Außerdem geben Sie Ihnen die Möglichkeit zum Austausch. Welche Netzwerke dazu in Frage kommen, hängt stark von Ihrem Angebot ab.
- Coworking Spaces: Sie sparen Geld und Ressourcen. Zudem können Sie hier andere Freelancer treffen.
Tipp 5: Kundenakquise mit LinkedIn
LinkedIn ist eine der wichtigsten Business-Plattformen. Es gibt hier nicht nur einen Marktplatz für Freelancer, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen zu vernetzen. LinkedIn bietet zudem verschiedene Gruppen – teilweise allgemein, aber auch nach Branche oder Land aufgeteilt.
Wie Sie LinkedIn für sich nutzen können, haben wir in folgendem Artikel zusammengefasst: Mit LinkedIn zu mehr Aufträgen.
LinkedIn bietet verschiedene Möglichkeiten, damit Sie von potenzieller Kundschaft gefunden werden können, wie zum Beispiel einen Marktplatz.
Tipp 6: Expertenstatus aufbauen
Der Mere-Exposure-Effekt beschreibt, dass Menschen anfangs neutral bewertete Dinge durch häufigere Wahrnehmung immer positiver wahrnehmen. Auf Ihr Business gemünzt bedeutet das: Je häufiger potenzielle Auftraggeberinnen und Auftraggeber Sie und Ihr Business wahrnehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Zusammenarbeit. Um auf sich aufmerksam zu machen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Werbung
Wägen Sie ab, welche Kanäle sich für Sie am besten eignen. Natürlich sind Werbeanzeigen auch eine Frage des Geldes und für Freelancer am Anfang Ihrer Tätigkeit nicht immer die beste Wahl.
Wie Google Ads funktionieren und wie was Sie beim Thema Werbeanzeigen beachten sollten, fasst dieser Artikel zusammen: Google Ads - alles Wissenswerte für erfolgreiche Werbeanzeigen
Content
Wenn Sie Inhalte zu Ihrem Fachgebiet erstellen, erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen wie Google. Sie präsentieren potenziellen Kundinnen und Kunden außerdem Ihr Wissen und Können. Welche Inhalte Sie erstellen wollen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Hier einige Optionen:
- Blog: Hier veröffentlichen Sie regelmäßig Inhalte zu Themen rund um Ihr Fachgebiet.
- YouTube: Auch hier können Sie sich Themen rund um Ihr Fachgebiet widmen, Tutorials erstellen oder Projekte vorstellen.
- Podcast: Podcasts sind ein tolles Medium, um Ihr Wissen zu teilen und spannende Einblicke zu geben.
- Reels und Shorts: Auf TikTok und Instagram gibt es zahlreiche Content Creator, die in kurzen Videos Tipps geben, Ihr Business vorstellen oder sich zu branchenrelevanten Themen äußern.
- Fachbeiträge in anderen Medien: Sie sich auch um Gastbeiträge in branchenrelevanten Magazinen oder anderen themenverwandten Blogs oder Podcasts bemühen. Der Vorteil hier: Backlinks für Ihre eigene Website.
Auftritte als Speaker
Egal ob vor Ort oder digital: Vorträge sind auch immer eine gute Möglichkeit, um das eigene Business vorzustellen und mit anderen ins Gespräch zu kommen.