Media-Agentur patzt beim Auftrag: 2.000 Stofftaschen unbrauchbar!
Den Mitarbeitern einer Agentur ist wohl das Herz in die Hose gerutscht, als sie bemerkten, dass bei der Bestellung von 2.000 Stoffbeuteln für ihren Kunden ein entscheidender Fehler geschah. Ein aktueller Schadenfall, der einem exali.de-Versicherten so passiert ist, dreht sich um einen ärgerlichen Fehler, tausende falsch bedruckte Werbetaschen und einen Schaden, der sich nicht mehr rückgängig machen ließ.
Rundum-Service für Marathonlauf
Die Medien- und PR-Agentur und Versicherungsnehmerin von exali.de sollte für ihren Kunden, einen gemeinnützigen Verein, einen Marathonlauf organisieren. Die Agentur übernahm dabei nicht nur sämtliche Marketing- und PR-Maßnahmen für den Lauf, sondern sollte auch Give-Aways und diverse Drucksachen gestalten und bestellen.
Zu Letzterem gehörten auch 2.000 Stofftaschen für die Läufer, die mit Flyers und Give-Aways befüllt werden sollten. Diese Taschen sollten zudem mit dem Logo eines Sponsors des Marathons – eines Bankinstituts – bedruckt werden.
Logo-Verwirrung und Taschen-Chaos
Ein wichtiges Detail, das den ganzen Fall erst ins Rollen brachte: Die Bank hat zwei verschiedene Logos, eines für das Bankinstitut und eines für den Immobilienbereich. Auf den ersten Blick sind diese beiden Logos sehr ähnlich und es ist schwer, sie voneinander zu unterscheiden. Das wurde schließlich einer Mitarbeiterin der PR-Agentur zum Verhängnis. Sie schickte nämlich das falsche Logo an die Druckerei, die die Taschen bedrucken sollte!
Obwohl der Fehler sofort am nächsten Tag bemerkt wurde, war nichts mehr zu retten: 2.000 Stofftaschen wurden mit dem falschen Logo bedruckt und waren unbrauchbar! Immerhin hatte die Agentur Glück im Unglück und es blieb noch genügend Zeit, neue Taschen mit dem richtigen Logo drucken zu lassen. So blieb ihr zumindest eine Schadenersatzforderung seitens des Veranstalters oder Sponsors erspart.
Media-Haftpflicht: Der Retter in der Not
Was blieb waren jedoch die vergeblichen Kosten für den ersten Druck in Höhe von rund 2.000 Euro. Aber auch hier hatte die Agentur Glück: Sie blieb nicht auf den Kosten sitzen, da sie eine Media-Haftpflicht über exali.de abgeschlossen hatte. Mit dem Zusatzbaustein „Druckeigenschaden-Versicherung“ war die Agentur bestens abgesichert und der Versicherer bezahlte den Schaden in Höhe von 2.000 Euro (abzüglich einer Selbstbeteiligung von 500 Euro).
Zusatzbaustein „Druckeigenschaden-Versicherung“
In diesem Fall hatte die Agentur zur Media-Haftpflicht den Zusatzbaustein „Druckeigenschaden-Versicherung“ gewählt und damit alles richtig gemacht. Denn die Agentur handelte als „Full-Service-Agentur“ und gab daher den Druckauftrag in eigenem Namen und auf eigene Rechnung an die Druckerei weiter. Das bedeutet, in diesem Fall hat die Agentur selbst den Schaden erlitten (sogenannter Eigenschaden).
Wenn Sie als Agentur lediglich den Druckauftrag an die Druckerei weiterleiten, der Auftraggeber und Rechnungsempfänger aber Ihr Kunde ist, benötigen Sie den Zusatzbaustein selbstverständlich nicht. Denn dann entsteht der Schaden direkt bei Ihrem Kunden, der diesen als Schadenersatz bei Ihnen geltend machen würde. Und dieser Schadenersatz wäre standardmäßig durch die Media-Haftpflicht abgedeckt.
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© Ines Rietzler – exali AG